Leserbrief AfD und christliche Kirchen

Der folgende Leserbrief wurde von den Fränkischen Nachrichten leider nicht veröffentlicht.


Ausländerfeindlichkeit, Nationalismus, Rassismus oder sogar Rechtsextremismus und Faschismus und christlicher Glaube, wie kann man das unter einen Hut bekommen? Christlicher Glaube und dessen wichtigster Grundsatz, die Nächstenliebe, und rechtes Gedankengut schließen sich doch gegenseitig aus! 
Darum müsste es doch ureigenes Interesse der Kirchen sein, sich hier eindeutig zu positionieren und sich gegen dieses unmenschliche Denken zu stellen. Das ist aber leider nicht so. 

Ein Diakon und Internatsleiter aus Bad Mergentheim ist, obwohl er sich als Fan vom Rechtsextremisten Björn Höcke outet, immer noch im Amt – mit Segen seines Bischofs Dr. Gebhard Fürst.
Am 31.07.2023 war ein Leserbrief des Mesners aus Schweinberg in den FN, in dem er sich offen für eine Zusammenarbeit mit der AfD stark macht. Ein Hinweis an seinen Pfarrer blieb unbeantwortet und die Pressestelle des Bistums schreibt von „seinem Recht auf Meinungsfreiheit“ – kein Wort von Abgrenzung.

Die AfD ist die Partei, die vom Bundesamt für Verfassungsschutz genau wie vom Landesamt für Verfassungsschutz in Baden-Württemberg als rechtsextremer und verfassungsfeindlicher Verdachtsfall geführt. Das bedeutet, dass in dieser Partei so viele gesichert rechtsextreme und/oder verfassungsfeindliche Menschen sind, dass der Verdacht besteht, dass die gesamte Partei so sein könnte. 
Noch weiter ist da der Landesverfassungsschutz Thüringen, denn der stuft den AfD-Landesverband rund um seinen Sprecher Höcke als gesichert rechtsextremistisch ein. Genauso sieht der Bundesverfassungsschutz die Jugendorganisation dieser Partei, die Junge Alternative, denn die gilt durchgängig als gesichert rechtsextrem und verfassungsfeindlich.

Die Geschichte wiederholt sich. Edith Stein, vor 81 Jahren von den Nazis in Auschwitz ermordet, hatte Papst Pius XII. erfolglos angefleht sich eindeutig gegen Faschismus und Antisemitismus zu positionieren. Ähnliches fordern heute wieder viele Gläubige von den Kirchen – mit wenig Erfolg.